Knie-/Schulterchirurgie
Anmeldung zur Sprechstunde:
Erwähnen Sie bitte bei der telefonischen Terminvergabe, ob es um Knie- oder Schulterprobleme geht. Insbesondere wenn es sich um eine Beurteilung des bisherigen Behandlungsablaufes oder um die Einholung einer Zweitmeinung handelt. Bitte besorgen Sie schon im Vorfeld eventuell vorhandene Vorbefunde.
Termin Schulter- und Kniesprechstunde:
Im Rahmen der ambulanten Behandlung werden vorhandene Befunde gesichtet und die Diagnostik eventuell ergänzt und komplettiert. Nach der Diagnosesicherung werden zunächst alle Therapieoptionen abgewogen und wenn noch nicht erfolgt, entsprechende konservative Maßnahmen zur Beschwerdelinderung eingeleitet. Die meisten Patienten, die sich erstmalig vorstellen, benötigen keine OP (ca. 90 %). Sollte sich im Rahmen der ambulanten Behandlungen herauskristallisieren, dass die konservativen Maßnahmen erfolglos verbleiben oder eine mechanische Problematik vorliegt, die nur operativ gelöst werden kann, so erfolgt die Terminvergabe zur OP.
OP-Termin:
Sie können den OP-Termin mit der OP-Koordinatorin abhängig von Ihren persönlichen Lebensumständen und der medizinischen Dringlichkeit festlegen. Im Vorfeld findet dann die entsprechende OP-Vorbereitung statt. Alle weiteren Anmeldungen (St. Vincenz-Krankenhaus, Reha-Klinik, o.a.) übernehmen wir für Sie.
OP-Vorbereitung:
Ca. 4 Wochen vor der geplanten Operation findet ein ausführliches Vorbereitungsgespräch statt. Hier wird Ihnen der OP-Ablauf und die Nachbehandlung erklärt. Auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen müssen erörtert werden. Hier bekommen Sie auch alle Informationen zur Narkosevorbereitung sowie zur Rehabilitation (stationär / ambulant), sofern diese notwendig ist. Ca. 1-3 Tage vor der Operation erfolgt dann die last-Check-up Untersuchung in der Praxis (Patient gesund?, letzte Infos zum Ablauf des OP-Tag, stat. Einweisung, usw.)
Stationäre Aufnahme und Operation:
Alle Operationen werden persönlich durch Dr. M. Flören im St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn durchgeführt. Dr. Flören führt keine Ausbildungsoperationen für junge Assistenten durch. Auch nach der Operation werden die entscheidenden Maßnahmen persönlich erbracht bzw. kontrolliert.
Nach der Operation:
Die OP-Nachbehandlung schließt sich nahtlos an den stationären Aufenthalt bei Schulteroperationen bzw. direkt nach der Entlassung aus der Rehabilitation nach Oberflächenersatz des Kniegelenks in der Praxis an. Notwendige Medikamente und Krankengymnastik werden verordnet. Des Weiteren erfolgen regelmäßige Lokalbefundungen und Kontrolluntersuchungen des OP-Ergebnisses.
Durch das veränderte Freizeitverhalten und den gestiegenen Anspruch des Menschen auch im reiferen Alter noch aktiv sein zu können, rücken Beschwerden des Schultergelenkes immer mehr in den Fokus. Dank moderner Therapiemöglichkeiten kann der erfahrene Arzt bei Schulterbeschwerden immer häufiger erfolgreich helfen.
Welches sind die häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen?
Schleimbeutelentzündung (Bursitis subacromialis)
Unter dem Schulterdach befindet sich ein Schleimbeutel, der einerseits ein optimales Gleiten der Sehnenmanschette unter dem Schulterdach ermöglicht, anderseits einen Schutz der Sehnen gegen überhöhten Druck darstellt. Durch Überlastung, insbesondere bei Überkopfbelastung kann es zu einer Reizung oder Entzündung des Schleimbeutels kommen. Der Patient empfindet häufig Schmerz nach der Belastung, insbesondere aber nachts und in Ruhe. Die Behandlung: Schonung, Kühlen, entzündungshemmende Salben ggf. entzündungshemmende Tabletten oder auch Spritzen. Wichtig ist eine Identifizierung der Ursache, um wiederkehrende Beschwerden zu vermeiden.
Engpass-Syndrom (Impingement-Syndrom)
Es besteht eine Einengung zwischen Schulterdach- und Oberarmkopf: Die dort verlaufende Sehnenmanschette und der Schleimbeutel werden dadurch schmerzhaft eingeklemmt. Ursache können eine chronische Überlastung (z. B. bei häufigen Überkopftätigkeiten) oder eine anatomische Variante (d.h. eine verstärkte Krümmung des knöchernen Schulterdaches) sein. Ziel der Therapie ist es, den Raum für Sehnenmanschette und Schleimbeutel zu erweitern – entweder durch gezielte krankengymnastische Übungen sowie abschwellende Medikamente oder eine arthroskopische Operation. Bei der Arthroskopie wird der chronisch entzündete Schleimbeutel unter dem Schulterdach entfernt, die knöcherne Einengung beseitigt und ggf. die angegriffene Sehne geglättet.
Sehnenriss (Rotatorenmanschettenriss)
Häufige Ursache für einen Sehnenriss an der Schulter ist ein Sturz auf die Schulter. Aber auch das Engpass-Syndrom kann im Laufe der Zeit durch die anhaltende Reibung der Sehnenmanschette unter dem Schulterdach zum Anriss oder kompletten Sehnenriss führen. Neben chronischen Schmerzen ist ein zunehmender Kraft- und Funktionsverlust des Arms typisch für diese Erkrankung. Liegt ein Sehnenriss vor, sollte möglichst rasch geklärt werden, ob die Voraussetzungen für eine Naht bestehen. Ein Sehnenriss heilt nicht von selbst. Die Reparatur einer gerissenen Sehne sollte frühzeitig erfolgen, weil der Riss im Laufe der Zeit immer größer wird und zudem sich die Qualität der Sehne verschlechtert. Schulterspezialisten versorgen einen Sehnenriss heute in alle Regel arthoskopisch, bei komplexeren Rissen auch kombiniert arthroskopisch/mini-open.
Kalkschulter (Tendinitis calcarea)
Bei der Kalkschulter kommt es zur Ablagerung von Calcium-Kristallen in der Sehnenmanschette. Diese Ablagerungen bilden teilweise mehrere oder ein großes Kalkdepot. Ursächlich für diese Kalkablagerungen können entweder immer wiederkehrende kleinere Sehnenverletzungen (z.B. durch ein Impingement), aber auch lokale Durchblutungsstörungen der Sehne sein. Oft bestehen quälende Nachtschmerzen. Zudem kann die Schulter im täglichen Leben kaum noch richtig belastet werden. Führen entzündungshemmende Medikamente nicht zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit, können die Kalkherde arthroskopisch entfernt werden. Hierdurch kann dem Patienten ursächlich und dauerhaft geholfen werden. Eine neuerliche Verkalkung bildet sich in aller Regel nicht. Alternativ kann eine Stoßwellen-Behandlung durchgeführt werden, die aber nicht immer zu einer vollständigen Beseitigung eines Kalkdepots führt.
Schultersteife (Capsulitis adhaesiva)
Eine Ursache dieser Erkrankung ist nicht bekannt. Somit ist auch keine Vorbeugung möglich. Die Schultersteife ist ein langwieriger Prozess. Nach einer Phase „unerklärlicher“ Schulterschmerzen kommt es mit dem Nachlassen der Schmerzen zu einer zunehmenden Versteifung im Schultergelenk, d. h. der Arm lässt sich nicht mehr richtig bewegen. Zu Beginn der Erkrankung muss der entzündliche Prozess an der Gelenkkapsel durch entzündungshemmende Salben, Tabletten aber auch Spritzen eingedämmt werden. Danach wird die eingesteifte Schulter durch gezielte Krankengymnastik wieder mobilisiert. Trotz frühzeitiger konservativer Behandlung bestehen häufig viele Monate, manchmal Jahre dauernde quälende Beschwerden. Durch eine arthroskopische Operation, in dem die Verwachsungen und Verklebungen gelöst werden, kann die Erkrankungsdauer deutlich verkürzt werden.
Verschleiß / Arthrose am Schultergelenk
Verschleißbedingte Veränderungen können sowohl am Schultergelenk selbst (Omarthrose), aber auch am Schultereckgelenk auftreten ( ACG-Arthrose = Acromio-clavicular Gelenksarthrose).
Das Schultereckgelenk ist das Gelenk zwischen dem äußeren Rand des Schlüsselbeins und dem Schulterdach. Zur ACG-Arthrose kommt es insbesondere nach mehrjährigen wiederkehrenden Überlastungen (z.B. bei intensiver körperlicher Arbeit, intensivem Sport wie Krafttraining, Kontaktsportarten). Anfangs spürt der Betroffene belastungsabhängig Schmerzen im vorderen oberen Bereich der Schulter. Später kommt es häufig zu bohrenden Ruheschmerzen, insbesondere auch nachts, beim Liegen auf der Schulter. Therapeutisch werden Eis und Salbenbehandlung, entzündungshemmende Medikamente, Spritzen mit Hyaluronsäure, um die „Schmierung“ des Gelenks zu verbessern, angewandt. Kommt es nach diesen Maßnahmen zu keiner dauerhaften Beschwerdefreiheit, sollte die ACG-Arthrose in einen arthroskopischen Eingriff behandelt werden. Durch die Arthroskopie wird die Mechanik des Schultereckgelenkes verbessert und dadurch die Schulter wieder schmerzfrei und belastbar.
Bei der Arthrose des Schultergelenkes (Omarthrose) tritt eine Schädigung/Zerstörung des Gelenkknorpels am Oberarmkopf und an der Gelenkpfanne auf. Häufige Ursache einer Arthrose der Schulter (Omarthrose) ist ein vorausgegangener Unfall (Knochenbruch, Schulterluxation, schwere Stauchung) oder die allgemeine Neigung des Patienten zu Arthrose, d.h. eine gewisse individuelle Knorpelschwäche. Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß des Verschleißes (Arthrosegrad) einerseits und der Stärke der Beschwerden und dem Anspruch des Patienten andererseits.
Bei einer Omarthrose im Anfangsstadium reicht meist eine konservative Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten (Salben, Tabletten), Eisanwendungen und Krankengymnastik aus. Durch Wärme, Elektrotherapie und ggf. alternative Maßnahmen wie Akupunktur lassen sich schmerzhafte Verspannungszustände der Muskulatur verbessern. Im fortgeschrittenen Stadium sind ggf. zusätzlich Spritzen notwendig. So kann beispielsweise durch Hyaluronsäure die Schmierung eines angegriffenen Gelenkes verbessert werden. Auch kann ggf. durch eine arthroskopische Operation versucht werden, die Mechanik am Schultergelenk zu verbessern.
Halten die Schmerzen jedoch an, und wenn Anziehen, Kämmen, Waschen, usw. zur Qual werden, sollte erwogen werden, die verschlissenen Gelenkflächen der Schulter zu ersetzen. Heute ist die Gelenkersatz OP an der Schulter (künstliches Schultergelenk) in der Hand eines sehr spezialisierten Schulterchirurgen ein Routineeingriff, durch den sich die Lebensqualität erheblich verbessern lässt.
Schulteroperationen waren früher risikoreiche Eingriffe und die erzielten Ergebnisse häufig nur mäßig befriedigend. Dank moderner, minimal-invasiver Operationsverfahren sind heute Schulteroperationen durch die Hand eines erfahrenden Experten risikoarm und sehr effizient. Die Schulterarthroskopie, d.h. das Reparieren von Schäden am Schultergelenk ohne das Gelenk aufschneiden zu müssen, hat vor ca. 15 Jahren seine unvergleichliche Erfolgsgeschichte begonnen und ist aus der modernen Schulterchirurgie nicht mehr weg zu denken. Durch die Arthroskopie kann heute vielen Patienten effektiv und sicher geholfen werden, die früher dauerhaft leiden mussten.Wie funktioniert eine Schulterarthroskopie?
Bei einer Schulterarthroskopie werden in aller Regel zwei oder drei jeweils nur ca. 3 mm kleine Schnitte für die Operation benötigt. Über einen dieser Zugänge wird eine kleine Optik mit angeschlossener Minikamera in die Schulter eingebracht. So kann der Operateur das Innere der Schulter samt aller wichtigen Strukturen (Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Knorpel etc.) vergrößert auf einem Monitor exakt beurteilen. Zur besseren Sicht, und um das Gelenk zu spülen, wird zusätzlich physiologische Kochsalzlösung durch das Gelenk gepumpt.
Über die weiteren Zugänge kann der Operateur entsprechende Spezialinstrumente in das Schultergelenk einbringen, um den Schaden direkt optimal zu reparieren. Bei diesen Instrumenten handelt es sich um mechanische Instrumente wie Minischeren oder Minifräsen aber auch elektrothermische Instrumente.
Was sind die Vorteile einer Schultergelenkarthroskopie?
Vorteilhaft gegenüber einer Operationen mit großem Schnitt und vollständigem Eröffnen des Schultergelenkes ist, dass bei einer Arthroskopie keine gesunden Strukturen unnötig verletzt werden, nur um an den Schaden im Gelenk zu gelangen. Somit ist eine Schulterarthroskopie für den Patienten geringer belastend und weniger schmerzhaft als eine offene Operation. Das Schultergelenk erholt sich rascher und ist rascher wieder belastbar. Eine arthroskopische Operation ist meist mit einem kurzen Klinikaufenthalt von nur 1 bis 2 Tagen verbunden.
Bei einer Schulterarthroskopie sind allgemeine Operationsrisiken wie Infektion, Nachblutung, Nervenverletzung, Gelenkversteifung, etc. deutlich geringer als bei einer offenen Schulteroperation. Von ganz entscheidender Bedeutung für den Erfolg einer Schulterarthroskopie ist sicherlich die Erfahrung des Operateurs und seines Teams.
Was ist sonst noch bei einer Schultergelenkarthroskopie zu beachten?
Für eine Schulterarthroskopie ist eine Betäubung in Form einer Vollnarkose notwendig. Welche Art der Vollnarkose im Einzelfall die verträglichste ist, sollte individuell, nach entsprechender Untersuchung des Patienten, durch den Narkosearzt entschieden werden.
Auch bei einem minimal-invasiven Eingriff wie einer Arthroskopie der Schulter ist eine adäquate Nachbehandlung für den Heilungserfolg entscheidend. Die Nachbehandlung sollte im Vorfeld genauestens zwischen Arzt und Patient abgesprochen werden. Die meist gestellten Fragen, die individuell beantwortet werden sollten lauten:
- Wie lange kann ich meinen Arm nicht belasten?
- Wird der Arm nach der Operation in einer Bandage ruhig gestellt?
- Wie lange kann ich nicht arbeiten?
- Wie häufig muss ich zum Krankengymnasten?
- Was kann ich selber zu Heilungserfolg beitragen?
Eine Schulterarthroskopie sollte nur durch einen erfahrenden Schulterspezialisten durchgeführt werden.
Was man vor einer Gelenkersatz-Operation am Schultergelenk wissen sollte!
Der künstliche Ersatz von Hüfte und Knie wird zwar noch wesentlich häufiger vorgenommen, doch in Deutschland erfolgen mittlerweile schätzungsweise 12.000 Implantationen von künstlichen Schultergelenken pro Jahr. Somit ist der Eingriff für den erfahrenen Schulterspezialisten ein Routineeingriff. Dennoch sollten die Risiken einer Operation, und was man tun kann, um diese Risiken zu minimieren, mit dem Operateur im Vorfeld genauestens besprochen werden.
Heute stehen je nach individueller Schädigung technisch unterschiedliche Modelle von Kunstgelenken zur Verfügung, die das Schultergelenk teilweise oder vollständig ersetzen. Entsprechend der individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse des Betroffenen muss der ideale Prothesentyp und die passende Prothesengröße ausgesucht werden.
Nach der Operation sollte die Schulter möglichst rasch wieder mobilisiert werden. Zwar ist zum Schutz während der ersten drei Wochen nach der Operation eine Bandage notwendig aber Krankengymnastik und Eigenübungen sind vom ersten Tag nach der Operation für einen optimalen Heilungserfolg entscheidend. Es ist mit einem Klinikaufenthalt von 5–8 Tagen zu rechnen. Die weitere Rehabilitation erfolgt entweder während eines etwa 3-wöchigen Aufenthaltes in einer entsprechenden Reha-Klinik, sie kann jedoch gegebenenfalls auch ambulant erfolgen. Über die weitere Fortführung von physiotherapeutischen Behandlungen sollte individuell entschieden werden. Eine gute Alltagsbelastung erreicht der Patient in aller Regel nach wenigen Wochen.
Eine Schulterprothese sollte nur durch einen sehr erfahrenden Schulterexperten implantiert werden.
Arthrose bezeichnet Abnutzungs- und Verschleißerscheinung der Gelenke. Arthrose ist einerseits eine natürliche Folge unseres Alterungsprozesses (fast 70% der über 65-Jährigen haben im Röntgenbild Arthrosezeichen), andererseits kann es jedoch auch bei jüngeren Personen zu einem frühzeitigen Gelenkverschleiß kommen.
Riskofaktoren für Arthrose sind Übergewicht, Fehlstellung der Gelenke (z.B. O- oder X-Beine), Sportarten mit höherer Verletzungsrate (z.B. Fußball, Skifahren), Berufe, bei denen schwere Lasten gehoben oder getragen werden müssen oder auch Inaktivität (d.h. zu wenig Bewegung).
Die ersten Anzeichen für eine Arthrose sind häufig die sogenannten „Anlaufschmerzen“ im betroffenen Gelenk. Sie treten nach längerem Liegen oder Sitzen auf, bessern sich aber nach den ersten Gelenkbewegungen. Mit dem Fortschreiten der Arthrose werden die Gelenkbewegungen dauerhaft schmerzhaft, es kann im Gelenk knirschen und / oder die Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt sein. Im letzten Stadium des Gelenkverschleißes schmerzen die Gelenke auch in Ruhe. In jedem Stadium der Arthrose können zudem Entzündungen und Schwellungen am Gelenk auftreten.
Basisverfahren der konservativen Therapie:
- Vermeidung / Korrektur der o.g. Risikofaktoren wenn möglich.
- physikalische Maßnahmen (Kühlung, Salben, Quarkumschläge, pflanzliche Wirkstoffe)
- Antiphlogistika (sog. Entzündungshemer in Tablettenform) unter Berücksichtigung der möglichen Risiken und Nebenwirkungen.
- Krankengymnastik, (Anleitung zum selbstständigen Üben)
- Kortison – Injektion (unter Berücksichtigung von Risiken und Nebenwirkungen)
- Akupunktur
- Homöopathie (Injektion mit Arnika-Kompositum)
- Radiosynoviorthese (bei Rheumatikern nach zuvor erfolgter Schleimhautentfernung oder bei inoperablen Patienten)
Alternative Verfahren: (ohne wissenschaftlichen eindeutigen Wirkungsnachweis)
- Nahrungsergänzungsstoffe (Glutaminsulfat; Chondroitin)
- Hyaloronsäure – Injektionstherapie
- Magnetfeldtherapie
Zu den wichtigsten Bestandteilen eines Gelenkes zählt der Gelenkknorpel, mit dem die Knochenenden eines Gelenks überzogen sind. Der Knorpel dient mit seiner glatten, widerstandsfähigen Konsistenz einem besseren Gleitverhalten und dem Abfangen von Stößen. Stabilität erhält das Gelenk durch die straffelastische Gelenkkapsel, aber auch durch die umgebende Muskulatur. Die Gelenkkapsel umschließt vollkommen den Raum um die Gelenkflächen und wird innen von der Schleimhaut ausgekleidet.
Die Schleimhaut gibt in das Gelenk eine zähe Flüssigkeit ab, die Synovialflüssigkeit oder auch „Gelenkschmiere“ genannt wird. Durch die Bewegung des Gelenks wird die Gelenkschmiere gleichmäßig im gesamten Gelenkraum, also auch zwischen den Knorpelflächen, verteilt. Sie ist die wichtigste Ernährungsquelle für den Knorpel. Nur eine gute Ernährungssituation des Knorpels sichert dessen ausreichende Elastizität und Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb und somit Verschleiß. Hier setzt auch die Wirkungsweise der Hyaloronsäure – Injektionstherapie an. Durch eine Anreicherung der Gelenkschmiere mit Gleit- und Ernährungsstoffen wird die Knorpeloberfläche geschützt und ein weiterer Abrieb verlangsamt.
Bei weiter fortschreitenden Beschwerden trotz konservativer Therapien (s.o.) mit dauerhaften Schmerzen, Bewegungseinschränkung sowie Reduktion der Gehstrecke besteht die Notwendigkeit zur operativen Therapie.
Liegt noch kein vollständiger Gelenkverschleiß mit Knochen-Knochen-Kontakt vor, so kann unter Umständen noch eine so genannte „Gelenktoilette“ erwogen werden. Dieses ist ein arthroskopisches Verfahren. Das Gelenk wird mit einer Kamera untersucht und es werden Abriebpartikel herausgespült, Meniskusrisse entfernt und Knorpelschäden geglättet. Die Vorteile dieses Verfahrens sind ein „kleiner“ Eingriff, eine kurze Nachbehandlung und relativ geringe Risiken. Der entscheidende Nachteil ist jedoch, dass das Ergebnis nicht vorhersehbar ist. Viele Patienten profitieren nicht mehr von einer Gelenktoilette, das durch die Gelenkreinigung weder das Gelenk verbessert noch die Arthrose beseitigt werden kann.
Der Oberflächenersatz des Kniegelenkes durch eine Endoprothese sollte immer dann ernsthaft erwogen werden, wenn trotz entsprechender konservativer Behandlung die Lebensqualität des Betroffenen durch zunehmende Schmerzen dauerhaft gestört ist. Der Zeitpunkt des künstlichen Gelenkersatzes muss immer kritisch abgewogen werden. Einerseits ist zwar die Haltbarkeit eines künstlichen Gelenkes begrenzt (ca. 15–20 Jahre), wobei danach ein Prothesenwechsel möglich ist, andererseits kann durch den künstlichen Gelenkersatz die Lebensqualität und Mobilität des Betroffenen extrem verbessert werden.
Entsprechend der individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse des Patienten muss der ideale Prothesentyp und die passende Prothesengröße ausgesucht werden. Es wird unterschieden zwischen einem vollständigen Gelenkersatz (Oberflächenersatz) und einem Teilgelenkersatz (Schlittenprothese), wenn das Kniegelenk nur auf der Innenseite verschlissen ist. Ein Oberflächenersatz ist dann erforderlich, wenn der Verschleiß mehrere Gelenkanteile betrifft oder es durch die Arthrose zu einer starken Verformung des Gelenkes gekommen ist.
Bei modernen Kniegelenksprothesen wird nicht das gesamte Kniegelenk „herausgeschnitten“. Wie es der Name Oberflächenersatz suggeriert wird nur die zerstörte Knorpelschicht mit einer kleinen Knochenschicht entfernt und der dann freiliegende Gelenkknochen wird mit einer Edelmetallkomponente formgenau „überkront“. Die Gelenkkapsel, Bänder, Sehnen und Muskeln bleiben unverändert. Die Mechanik des betroffenen Gelenkes ändert sich kaum.
Nach der Operation sollte der Patient möglichst rasch wieder mobilisiert werden. Bereits am ersten Tag nach der Operation wird mit den ersten Gehübungen begonnen. Zum Gehen werden meist während der ersten 4 Wochen Gehstöcke empfohlen. Eine gezielte Krankengymnastik unterstützt den Heilungsverlauf. Es ist mit einem Klinikaufenthalt von 6–10 Tagen zu rechnen. Die weitere Rehabilitation erfolgt entweder während eines etwa 3-wöchigen Aufenthaltes in einer entsprechenden Reha-Klinik, sie kann jedoch gegebenenfalls auch ambulant erfolgen. Über die weitere Fortführung von physiotherapeutischen Behandlungen sollte individuell entschieden werden. Eine gute Alltagsbelastung erreicht der Patient in aller Regel nach wenigen Wochen.